Ich kann mich gut zurückerinnern, dass ich schon immer sehr moppelig war. Im Kindergarten und in der Schule war ich um einiges dicker als meine Mitschüler. Und wieso war das so? Ich habe zu der Zeit einfach gerne gegessen! Meinen Eltern war das bewusst. Jedoch brachten sie es nicht fertig, mir zu sagen: „Du bist doch schon so kräftig, lass doch lieber die Schokolade weg,“ oder „du wirst dick und sehr krank, wenn du so weiter machst.“. Meine Mutter liebte es, ihre selbstgebackenen Kekse und Kuchen aufzutischen, und die machten mich besonders glücklich in der Zeit als Kind und junges Mädchen. Auch wenn ich dicker als andere war, machte es mir als Kind nichts aus. Da ich im Kindergarten und in der Grundschule deswegen nicht gemobbt wurde, konnte ich diesen Zustand gut ertragen. Erst auf der weiterführenden Schule wurde mir klar, wie dick ich eigentlich wirklich war: Sehr viele Schüler schauten mich abwertend an oder gaben ihre Kommentare ab, die mich traurig machten. Die Auswirkung des Mobbings: Ich verspürte sehr viel Ärger und dadurch aß ich noch mehr und wurde entsprechend dicker.
In der achten Klasse musste ich einfach wirklich schnell abnehmen
In der achten Klasse kam ich das erste Mal auf den Gedanken, unbedingt ganz schnell abnehmen zu müssen, damit ich so wie die anderen werde, normal aussehe und damit dem Mobbing endlich ein Ende setzen konnte. Anfangs funktionierte das Abnehmen mit den vielen Tipps aus dem Internet recht gut. Ich hielt einen ganzen Monat durch, weniger zu essen. An einigen Tagen trank ich nur Wasser, da ich ganz versessen darauf war, wirklich schnell abnehmen und schlank zu werden und mich nicht mehr schämen zu müssen. Doch nach der Zeit des Fastens bekam ich natürlich Gelüste auf die vielen Dinge, weshalb ich, wenn ich unbeobachtet war, riesige Mengen an Essen in mich hineinstopfte. Und der Jo-Jo-Effekt sorgte dafür, dass ich das, was ich ganz schnell abnehmen konnte, noch schneller wieder zunahm. Es wurde aber noch schlimmer: Oftmals stieg mein Körpergewichtgewicht nach der Fastenphase über das Ausgangsgewicht. Sie können sich bestimmt vorstellen, wie verzweifelt ich in dieser Zeit wirklich war. Immer wieder probierte ich Diäten aus. Ich aß weniger oder gar nichts, doch immer zwang mich der Heißhunger, Süßigkeiten in größeren Mengen zu vertilgen. Ich musste endlich meinen Abnehmverhinderer loswerden und gesund leben. Da ich mit niemanden darüber reden konnte, auch nicht mit meinen Eltern, spielte ich mit dem Gedanken, in ein Abnehmcamp zu gehen oder mich an einen Abnehmcoach zu wenden. Ich wurde depressiv und fragte mich ständig, wie ich wirklich schnell und langfristig abnehmen könnte. Fand aber selbst keine Antwort auf meine Frage.
Heute jedoch habe ich eine schlanke Figur und bin zufrieden mit meinem Gewicht und mir. Jetzt werden Sie bestimmt fragen, wie ich das erreicht habe? Zum Ende der 10. Klasse, bevor ich mein Abitur begann, hatte ich sozusagen eine Erleuchtung: Egal wie oft ich hungere und mir das Essen verweigere, ich werde Phasen haben, in denen ich mehr essen werde, als mein Körper an Nahrung benötigt. Und dann werde ich natürlich wieder zunehmen. Aus dieser Erkenntnis heraus studierte ich Bücher über natürliche gesunde Ernährung. Wie ich herausfand, gab es unterschiedliche Ansätze, um schnell und gesund abnehmen zu können. Ich probierte einige Ansätze aus, und alle brachten das gewünschte Ergebnis. Zudem las ich in einem Forum, dass eine übergewichtige Frau durch gesundes Essen über 60 Pfund Körperfett ohne Diät und ohne sinnlose Abnehmtipps abgenommen hatte. Ich wollte diesen Erfolg natürlich auch. Ich aß jeden Tag gesund und ausgewogen, ohne dass ich hungerte, und ich konnte wirklich schnell abnehmen! Eigentlich war ich nicht mehr überrascht, dass es funktionierte, denn ich hatte ja bereits einige unterschiedliche ganzheitliche Ernährungsformen erfolgreich getestet. Und irgendwie wusste ich es schon immer: Gesund leben macht schlank und hält fit, oder nicht?
In meinem Speiseplan befanden sich nun vor allem Obst und Gemüse. Gemüse überwog etwas, da in Obst vermehrt Zucker enthalten ist, welcher bei einer zu hohen Menge das Abnehmen behindern würde. Möhre, Gurke, Erbsen und Bohnen und auch Blattsalate nahm ich täglich in großen Mengen zu mir und fühlte mich manchmal wie eine Kuh. Und ich achtete generell auf eine hohe Zufuhr an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Ich aß täglich Kartoffeln und Vollkornprodukte, weil sie „gute“ Kohlenhydrate enthalten und nützliche wichtige Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe besitzen. Dreimal in der Woche gab es Fisch. Wurst, Eier und Fleisch nahm ich nur selten in meine Speiseplanung auf. Natürlich aß ich kaum noch zucker- oder fettreiche Lebensmittel. Deshalb konnte ich nicht nur schnell, sondern zugleich auch natürlich abnehmen.
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